Schamanismus ist der älteste Heilberuf bzw. das älteste Heilsystem der Erde. Schamanen gab es bei allen Naturvölkern und gibt es auch heute noch. Man findet Schamanen überall auf der Welt, und gerade heute gewinnt die schamanische Praxis wieder vermehrt an Image.
Für die Schamanen ist es wesentlich, die Harmonie im Körper und die Einheit zwischen Körper - Geist - Seele zum einen und zum anderen diese Einheit mit der Umgebung wieder herzustellen.
Manchmal haben wir das Gefühl, nicht mehr vollständig oder nicht ganz anwesend zu sein. Viele Menschen leben ihr Leben nicht so erfüllt, wie es eigentlich möglich wäre. Oft fühlen wir in uns eine Sehnsucht, von der wir kein genaues Bild haben, die aber mit Ganzheit zu tun hat.
Aus schamanischer Sicht betrachtet sind die Hauptursachen für Krankheit der Seelenverlust. Das Wort Seele in diesem Zusammenhang hat zu tun mit einer vitalen Essenz. Betrachten wir das Prinzip des Lebens - die Seele, so wird sie jetzt als eine Einheit gesehen, die von unserem Körper verschieden ist. In der Seele werden Emotionen, Empfindungen, Gedanken, Muster etc. gespeichert, auch von Leben zu Leben.
Die schamanische Tradition geht davon aus, dass Seelenverlust entsteht, wenn die Seele z.B. aus Angst oder aus Schmerz flieht, dann umherirrt, manchmal sogar einfach gestohlen wird. Seelenverlust zeigt sich uns häufig auch als Resultat von Traumata (Trauma = griech. für Verletzung, Wunde, im psych. Zusammenhang seelischer Schock, starke seelische Erschütterung). Ein Trauma kann entstehen bei jedweder Form von Missbrauch, beim Verlust eines geliebten Menschen, bei chirurgischen Eingriffen,Unfällen, Krankheiten, Fehlgeburten, Abtreibungen, Stress eines Kampfes o.ä. .
Grundsätzlich gehen wir dann davon aus, dass ein Teil unserer Lebens-Essenz, unserer Seele, sich von uns trennt, damit wir überleben können. Ein Teil von uns verlässt uns, damit wir nicht den gesamten Schmerz abbekommen.
Was nun zu einem Trauma führt und welche Folgen es hat, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Für ein kleines Kind kann ein Treppensturz ebenso traumatisch sein wie körperliche Gewalt durch einen Erwachsenen oder gar sexueller Missbrauch.
Folgende Aussagen können auf einen Seelenverlust hinweisen:
Folgende Fragen, sofern sie mit „Ja“ beantwortet werden können, können ebenso darauf hinweisen:
Seelenverlust ist immer eine Anpassungs- und Schutzstrategie, denn den Körper zu verlassen ist oft der einzige Weg, um der vollen Wucht eines schrecklichen Ereignisses zu entgehen. Wenn sich Teile der Seele vom Körper trennen, dann ist eine innere (höhere) Intelligenz am Werk.
Das schamanische Weltbild geht davon aus, dass es neben der physischen Welt noch eine unsichtbare Wirklichkeit gibt, in die man bei der schamanischen Reise eintauchen kann. Die keltische Tradition nennt diese Welt „Anderswelt“, bei den Aborigines wird sie als „Traumzeit“ bezeichnet. Die Schamanische Reise ist mit einer Art Traumreise zu vergleichen, die innerhalb einer Art Meditation stattfindet. Es gibt viele unterschiedliche Methoden und sehr oft wird u.a. mit Unterstützung von Trommeln, Gesang oder einer gesprochenen Anleitung versucht,, Bilder, Erlebnisse oder Begegnungen zu visualisieren und entsprechende energetische Veränderungen, Emotionen zu erreichen.
Die Schamanische Reise löst Blockaden und hilft, die verloren gegangenen Seelenanteile zurückzuholen.
Quelle:
Sandra Ingermann, Auf der Suche nach der verlorenen Seele
Martina Högger, Paracelsus Schule Erfurt